Spontaner Urlaub Schloss Mittersill
Wegen meiner Schulterverletzung haben wir uns kurzfristig entschieden,
anstelle der geplanten Familienfeier mit angegliederter
Städtereise einen richtigen Urlaub zu machen. Auf der Suche nach
einem geeigneten Domizil stießen wir ganz zufällig auf ein Hotel an
der Alpen-Pipeline-Strecke von Italien nach Ingolstadt, in Mittersill.
Bereits die Buchung war etwas Neues und Ungewohntes. Wir wurden
nach unseren Vorlieben gefragt, um darauf basierend einen
passenden Vorschlag zu erhalten.
DAS HOTEL: Ruhe und Naturnähe, Luxus und Bescheidenheit, Tradition,
Moderne und Herzlichkeit – all das findet sich im Hotel Schloss Mittersill,
inmitten der Kitzbüheler Alpen im Nationalpark Hohe Tauern. In den
Räumlichkeiten ist auch heute noch der Glanz vergangener Zeiten zu spüren.
Edle Parkettböden, wertvolles antikes Mobiliar und Malereien unterstreichen
das herrschaftliche Ambiente des Schlosses, kombiniert mit modernen
Elementen. Anmutig zieht sich die Liebe zum Detail durch jedes der
53 Gemächer. Kulinarisch begeistert das Hotel mit traditionellen, bodenständigen
Gerichten, die modern interpretiert werden. In Teilen des historischen
Gemäuers befindet sich das exquisite À-la-carte-Restaurant. Alle
Mitarbeiter*innen des Schlosshotels in Mittersill zeichnen sich neben Diskretion
und höflicher Dienstleistungsbereitschaft durch das ehrliche Bemühen
aus, dem Gast immer etwas mehr zu bieten, als er selbst in einem
Schloss erwartet. So haben wir das zumindest täglich erleben dürfen.
ZUR GESCHICHTE: Um das Jahr 1150 ließen die Grafen von Lechsgemünd
in Bayern die erste Burg zur Kontrolle der wichtigen Straße im Tal
errichten. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts kam Schloss Mittersill
durch Tausch in den Besitz des Erzstifts Salzburg. Während der Bauernaufstände
wurde die Festung 1526 gebrandschatzt. In der Folge ließ der
Salzburger Erzbischof die Befestigungen ausbauen. Über dem Torbogen ist
noch heute das Jahr der Fertigstellung, 1528, zu sehen. Nach dem Ende
des Erzstifts Salzburg 1803 wechselten die Besitzer häufig. Es gelangte in
Staatsbesitz und in verschiedene private Hände. In den 1930er Jahren erwarb
es Baron Hubert von Pantz, ein Unternehmer mit besten Verbindungen
in herrschaftliche Kreise: Adelige, Industrielle und Filmstars trafen sich im
Schloss, Mittersill war „in“. Die niederländische Königin Juliana verbrachte
sogar ihre Flitterwochen in der malerisch gelegenen Schlossfestung. 1948
wurde auf Schloss Mittersill der „Sport & Shooting-Club“ gegründet, damals
der exklusivste Club der Welt. Der Jet-Set zog in den Pinzgau: Hollywood-Größen
wie Clark Gable, Bob Hope und Rita Hayworth, schillernde Persönlichkeiten wie
der Herzog von Windsor, Henry Ford II. und der Schah
von Persien zählten zu den Gästen. Und Coco Chanel soll während ihrer
ausgedehnten Aufenthalte im Schlosshotel ihre berühmte Jacke kreiert haben.
Vorlage sei die Uniform des Liftboys gewesen sein. 2009 kam das
Schloss erstmals in seiner Geschichte in Pinzgauer Hand. Das gesamte
Gebäude wurde umfangreich, aber behutsam renoviert und mit modernstem
Komfort ausgestattet.
UNSER AUFENTHALT: Wir hatten uns für ein Zimmer mit großer
Terrasse entschieden. Dies war vor allem unserem Jack-Russell-Terrier geschuldet.
Übrigens sind Haustiere im Hotel gern gesehene Gäste, auch im
Restaurant. Vor dem Haus gibt es eine eigene Hundewiese, damit Herrchen
und Frauchen nicht allzu weit gehen müssen. Im Nachgang betrachtet
war die Zimmerentscheidung die beste Wahl überhaupt, da wir unter
einer Markise sitzend die wirklich imposante Landschaft des Pinzgaus und
das tolle Wetter direkt über dem Außenpool des Hotels für uns ganz alleine
genießen konnten. Der bereits erwähnte außergewöhnliche Service tat dabei
sein Übriges. Eine besondere Erwähnung verdienen die Betten und der
Spa Bereich. Es gibt nämlich Zimmer mit 2 Meter langen Boxspringbetten
und andere, die betont historisch ausgestattet sind, mit Betten, die zum
Fußende hin begrenzt sind. Das gezielte Nachfragen bei der Reservierung
kommt also nicht von ungefähr: Sagen Sie, welche Vorlieben Sie haben
und die Mitarbeiter werden Ihnen entsprechende Vorschläge machen. Raffiniert
an das historische Schlossgemäuer angebaut, empfängt der feine
SPA im Schloss seine Gäste im herrschaftlichen Ambiente. Als besonderes
Highlight lädt der ganzjährig beheizte Außenpool zum Schwimmen mit
Weitblick ein. Der Saunabereich mit Biosauna, finnischer Außensauna, Infrarotkabine
und Sole-Dampfbad garantiert Entspannung pur, große Glasfronten
geben einen beeindruckenden Ausblick auf die Kitzbüheler Bergwelt.
In der Nähe des Hotels gibt es übrigens viele Wanderwege, Freibäder
und Freizeitangebote sowie entsprechende Clubanlagen für Tennis- oder
Golfbegeisterte. Wäre meine Schulter in Ordnung gewesen, hätte ich sicherlich
mehrfach den Golfclub Mittersill oder die Golf-Alpin-Card genutzt
und aus über 30 Golfanlagen in Salzburg, Tirol und dem Salzkammergut
ausgewählt. Ein Standortvorteil von Mittersill.
FAZIT: Wir waren insgesamt 8 Tage im Hotel Schloss Mittersill und haben
uns extrem wohl gefühlt, hervorragend gegessen und getrunken (der Weinkeller
ist eine echte Empfehlung). Erholungsfaktor 9 auf einen Skala von 10
Punkten. Auch an dieser Stelle nochmals ein großes Lob und ein dickes
DANKE an die Chefin, Stephanie Busch von Holtum, an den Chefkoch
Geri Voithofer und an den Restaurantleiter Miso Bojanovic (er spricht akzentfreien
Pinzgauer Dialekt) und vor allem an die Mitarbeiter. Genau dort
beginnt nämlich der feine Unterschied, den wir alle so lieben und erleben
möchten. Probieren Sie es aus und teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit, wir
sind gespannt!
Ihr Georg Appel
WEITERE INFOS: Hotel Schloss Mittersill
BILDER: PR Agentur Stromberger